Stockt Serbiens EU-Beitritt an Cyber-Security?

Publiziert durch: Loyal

Autorin: Marta Milošević

 

Nach dem Einsturz eines Bahnhofsdachs in Novi Sad kam es in Nordserbien zu massiven Studierendenprotesten – und im Anschluss zu gezielten Eingriffen in die digitale Privatsphäre von Aktivist:innen, Journalist:innen und zivilgesellschaftlichen Akteuren. Unbekannte Nummern, die mutmaßlich mit dem staatlichen Telekommunikationsanbieter oder Spähsoftware wie Pegasus in Verbindung stehen, versuchten, sensible Daten abzugreifen und Einschüchterung auszuüben. Vor dem Hintergrund der schleppenden EU-Erweiterungsverhandlungen rückt die Frage in den Fokus, wie ernst es Serbien mit der Umsetzung europäischer Standards in der Cybersicherheit ist. Zwar existieren mit dem Digital Services Act und der NIS-2-Richtlinie auf EU-Ebene verbindliche Vorgaben – doch in Serbien bleiben viele davon bisher auf dem Papier. Der Beitrag beleuchtet, wie digitale Überwachung, geopolitische Interessen und normative Lücken miteinander verflochten sind – und welche Rolle die EU in der Regulierung digitaler Räume auf dem Westbalkan künftig spielen sollte.


Buchrezension: Wie steht es um die öffentliche Sicherheit?

Publiziert in der: .loyal

Autoren: David E. Jung, Jannik Steinwender

Ist unsere Öffentliche Sicherheit in Gefahr? Diese Frage wird politisch und medial kontrovers diskutiert. Die Antwort auf diese Frage kann Menschen verunsichern. Unsere Öffentliche Sicherheit ist so sehr bedroht, wie sie es seit dem Bestehen unserer Bundesrepublik noch nicht war. Es kommen viele, offensichtlich zu viele, Bedrohungen und Akteure zur gleichen Zeit zusammen.
Dieses Sachbuch stellt aktuelle und künftige Gefahren für die Öffentliche Sicherheit Deutschlands dar: Extremismus und Terrorismus, aber auch Organisierte Kriminalität (z.B. Rauschgifthandel/ -schmuggel), Cyberattacken und Desinformationskampagnen.

Die Buchrezension wirft einen Blick ins Buch und betrachtet dabei die Nutzung der verfügbaren Informationen, die wissenschaftliche Umsetzung, aber auch besonders die Nutzbarkeit der Erkenntnisse für Entscheidungsträger. 


India between the West and Russia

Publiziert durch: Wissenschaft und Sicherheit

Autor: David E. Jung

Indien, die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt und eine aufstrebende Großmacht, hat gegenüber Russlands Krieg gegen die Ukraine eine neutrale Haltung eingenommen, obwohl es seine Beziehungen zu den USA und dem Westen verstärkt hat. In diesem Beitrag wird die Theorie des Balance of Threat herangezogen, um Indiens Verhalten zu erklären: Indiens Balanceakt zwischen dem Westen und Russland ist eine kalkulierte Strategie, um seine Sicherheitsbedenken effektiv zu bewältigen. Indien, das von China und Pakistan bedroht wird, ist für sein internes und externes Gleichgewicht auf die Kooperation sowohl mit Russland als auch mit den USA angewiesen. Russland versorgt Indien mit Waffen- und Energieimporten, während die USA der zuverlässigste Partner gegen China sind. Außerdem muss Indien seine Beziehungen zu Russland aufrechterhalten, um eine weitere Annäherung zwischen China und Russland zu vermeiden. Da Indien für die Ausgleichsbemühungen der USA gegen China unverzichtbar ist, hat es keine politischen Konsequenzen für seine neutrale Haltung zu befürchten. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, Indiens geopolitische und sicherheitspolitische Imperative zu berücksichtigen, um seine Außenpolitik zu verstehen.


Fractured Unity: Understanding Franco-German Tensions in EU Security Policy

Publiziert durch Young Security Conference

Autorin: Charlotte Nachtmann

"Fractured Unity" analysiert die wachsenden Spannungen zwischen Frankreich und Deutschland in Bezug auf die europäische Sicherheitspolitik. Die unterschiedlichen strategischen Kulturen beider Länder führen zu Konflikten, die die Integration und Effektivität der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) der EU beeinträchtigen. Während Frankreich seine militärische Macht ausbauen möchte, bevorzugt Deutschland zivile Ansätze und eine engere Anbindung an die NATO. Diese Divergenzen erschweren eine kohärente europäische Sicherheitsstrategie und behindern die Entwicklung einer einheitlichen EU-Strategiekultur.


Wie geht es der Zivilgesellschaft im Krieg?

Publiziert in der .loyal

Autor: Jannik Steinwender

 

Der Artikel beleuchtet die essenzielle Rolle zivilgesellschaftlicher Organisationen und demokratischer Institutionen in der Ukraine während des anhaltenden Krieges. Trotz der Herausforderungen durch den Krieg, der die Arbeit von 96.258 zivilgesellschaftlichen Organisationen erheblich beeinträchtigt, zeigt sich eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit: Ein Großteil der Organisationen hat seine Aktivitäten fortgesetzt oder sogar ausgebaut, wobei viele sich auf humanitäre Hilfe konzentrieren. Diese Anpassung ist ein Indikator für die fortschreitende Demokratisierung und das Engagement der Zivilgesellschaft, die trotz der schwierigen Umstände, ihre Rolle in der Gesellschaft aktiv und zukunftsorientiert gestalten will. Der Artikel betont auch die Notwendigkeit, diese Entwicklungen zu unterstützen, um eine nachhaltige demokratische Gestaltung der Ukraine zu gewährleisten, frei von oligarchischem und revisionistischem Einfluss.